Stadtführung Miesbach mit Alexander Langheiter am 14.9.2018

Anlässlich der 100jährigen Stadterhebung Miesbach hatte der Kulturkreis Irschenberg eine Stadtführung durch Miesbach mit dem Historiker Alexander Langheiter organisiert. Viele hatten Interesse gezeigt, doch es konnten letztendlich nur 26 Personen an der Führung teilnehmen.

Als Einheimischer oder schon lange Ansässiger glaubt man ja, seine Heimat zu kennen. Dass es jedoch vieles Unbekannte zu entdecken gibt, davon konnten sich die Teilnehmer bei dem Rundgang durch Miesbach mit Alexander Langheiter überzeugen. Mit großer Spannung lauschten sie dem Historiker, der mit einer scheinbaren Leichtigkeit und viel Hintergrundwissen durch die Stadt führte.

An der 1. Station am Landratsamt Miesbach erzählte der Langheiter unter anderem über den früheren Standort der Burg Miesbach (heute Vermessungsamt) und die erste Ansiedlung, die dort durch die Grafschaft der Waldecker verwaltet wurde. Dass Parsberg die Urpfarrei war, Miesbach eher als das Nachbardorf galt, jedoch durch die günstigere Lage schnell größer wurde, dass die südlichste Salzstraße an Miesbach vorbeiführte, war ebenso zu erfahren, wie die Tatsache, dass sich Miesbach bereits um 1300 Markt nennen konnte.

Als 2. Anlaufpunkt des Rundgangs galt die Portiunkulakirche, 1644 von Graf Wilhelm von Hohenwaldeck in seinem Testament gestiftet und 1659 von seinem Universalerben Max Graf von Kurz auf Senftenau errichtet. Sie ersetzte eine alte Kapelle, wobei für den Neubau als Patron der damals sehr beliebte Hl. Franz von Assisi gewählt wurde. Im Franzosenkrieg wurde sie zweckentfremdet und soll damals als Pferdestall gedient haben. Nach der Säkularisation erfolgte Mitte des 19. Jh. eine Restaurierung nach dem Vorbild der Münchner Ludwigskirche im Nazarenerstil.

3. Station war der Obere Markt/alter Stadtplatz, der als Kreuzungspunkt galt. Viele Wirtschaften, aber auch Kaufleute mit gehobenen Berufen hatten sich den Platz ausgewählt. Wo heute Elisabeth’s Platzerl zur gemütlichen Kaffee-Einkehr einlädt, war früher das Priesterhaus und später die Stadtapotheke. Bekannt aus der neueren Zeit sind das Blaue Haus, das Moserhaus, die Druckerei Mayr und der Miesbacher Merkur, die alle am Stadtplatz zu finden waren.

Ein paar Schritte weiter war als 4. Ziel die Stadtpfarrkirche Miesbach angesagt, die auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken kann. Ein Stein, der an der Kirche angebracht ist, zeigt darauf hin, dass die Miesbacher in früheren Zeiten evangelisch waren.

Nicht fehlen durfte bei dem Rundgang der Habererplatz. Hier gab’s jede Menge Informationen über das berühmt berüchtigte Haberfeldtreiben.

Die Evangelische Kirche war nächste und 6. Station, danach folgten im Foyer des Miesbacher Rathauses viele Informationen über das Miesbacher Bergwerk, über 1. Elektrische Stromübertragung, die Trachtenbewegung, über die Tradition der Schützen und vieles mehr. Aufmerksamkeit fand auch ein Gemälde von dem Haushamer Künstlers Josef Stallhofer im Foyer des Rathauses.

Als 8. und letzte Station führte Langheiter zum Unteren Markt und ließ viel Interessantes über das aktuelle Geschehen wissen.

Es waren zwei kurzweilige Stunden, in denen es Alexander Langheiter verstand, alle Teilnehmer in eine wunderbare Zeitreise mitzunehmen.

Text/Bild: Christine Neumann/Bernt Horeth

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