Von Mördern und Halunken - Rundgang durch Miesbach mit Alexander Langheiter am 17.11.2022

Wer schon einmal einen Stadtrundgang mit dem Miesbacher Stadthistoriker Alexander Langheiter unternommen hat, weiß, dass ihn selbst als Miesbacher viel Neues und Überraschendes erwartet. Auch bei dem Rundgang zum Thema „Mörder und Halunken“ am Freitag, 19. November 2022 hatte Langheiter wieder viel Interessantes und auch Kurioses zu erzählen.

17 Personen waren zum Treffpunkt am ehemaligen Verwaltungssitz, dem heutigen Parkplatz vor der Zulassungsstelle gekommen, um dem Stadtführer auf vielen, teilweise unbekannten Pfaden zu folgen und seinen interessanten, teils gruseligen Geschichten zu folgen.

„Wo Menschen zusammenleben gibt es Verwerfungen - in Miesbach wie anderswo. In seiner vielhundertjährigen Geschichte erlebte es Kapitalverbrechen und kleinere Schandtaten - oft genug auch am Rande der Legalität. Als uralter Gerichtssitz fanden in Miesbach auch die Prozesse statt - bis hin zu öffentlichen Hinrichtungen“, hieß es in der Ankündigung.

Einige Stationen des Rundgangs:

Foto: Archiv Alexander Langheiter

Das alte Gefängnis, das bis 1968 als solches genutzt wurde, stand hinter dem heutigen Amtsgericht auf dem Programm. Von hier aus hatte man damals – vielleicht zur Abschreckung – direkten Blick zum Galgen am Harzberg.

Eine Station auf dem Rundweg war unter anderem die ehemalige „Fronfeste“, heute Haus Wallenburg, das bis 1900 Gerichtsgebäude war, an der ehemaligen alten Straße nach Wallenburg, heutige Kolpingstraße.

Weiter gings zur Schützenstraße, Ende des 19. Jh. Armen- und Problemviertel von Miesbach, wo viele Bergwerksfamilien in engsten Verhältnissen wohnten und dann an der Schlierach entlang zum dem ältesten Haus Miesbachs, einem ehemaligen Bauernhaus, in dem der Henker „Wagenmeister“ mit seiner Familie lebte.

Alexander Langheiter berichtet über die Geschichte der Johannisbrücke

Der Weg zurück führte über die Johannisbrücke, die älteste Brücke Miesbachs, die auf Befehl der SS in den letzten Kriegstagen im Mai 1945 gesprengt werden sollte, um die Verbindung zum Tölzer Berg zu unterbrechen. Eine Gedenktafel erinnert an mutige Miesbacher, die die Sprengung verhinderten.

Nach einem kurzweiligen eineinhalbstündigen Rundgang, auf dem viel Wissenswertes zu erfahren war, zeigten sich die meisten Teilnehmer von der Führung begeistert und an weiteren, von Alexander Langheiter geführten Themenrundgängen Interesse.

Text: Christine Neumann, Fotos des Rundgangs: Klara Wude

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