Führung beim BioGut Wallenburg am 07.06.2024
Marion von Kameke-Stahl öffnete uns die Tore von Gut Wallenburg und gewährte Einsicht in die verschiedenen Betriebe und Abteilungen des Gutes.
Das Schloss Wallenburg wurde bereits 1270 erwähnt, war seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Maxlrainer, später Grafschaft Hohenwaldeck. 1734 ging Wallenburg an Bayern. Nach verschiedenen Besitzern, ist jetzt das Wallenburg im Besitz der Familie von Kameke.
Auf dem Biogut befinden sich eine Landwirtschaft, eine Gärtnerei und ein Biomarkt.
Durch die Landwirtschaft führte uns Sebastian Schmitzberger. Nach einer Ammenhaltung hat das Gut nun wieder Milchvieh.
Insgesamt hat das Gut insgesamt 150 Tiere, davon 55 Kühe, der Rest sind Kälber und Jungvieh.
Die Kälber dürfen nach der Geburt ca. 15 Stunden bei der Mutter verbringen, dann kommen sie in eine Aufzuchtbox. Sie werden 8 Tage mit der Muttermilch versorgt, dann bekommen sie Vollmilch mit Joghurt.
Die weiblichen Tiere bleiben auf dem Hof, die männlichen Tiere kommen nach 4 Wochen in einen Mastbetrieb, welcher nach biologischen Richtlinien wirtschaftet.
Auf einer Alm, welche zu Wallenburg gehört, dürfen die Kalbinnen den Sommer verbringen.
Die Milchkühe werden mit Heu, Silage und Gerstenbruch gefüttert, im Sommer dürfen sie auf die Weide.
Die Kühe sind in einem Laufstall untergebracht und werden von einem Melkroboter gemolken. Die Durchschnittsleistung einer Kuh beträgt ca. 5500 Liter im Jahr, Abnehmer der Milch ist die Andechser Molkerei.
Zum Fressen bekommen die Tiere Heu und Silage (erst ab Oktober), zugekauft wird Gerstenbruch. Im Frühjahr und Sommer dürfen sie auf die Weide.
Mit einer Hackschnitzelheizung werden sämtliche Gebäude auch die Gewächshäuser beheizt. Der Eschenanteil beträgt 70 %.
Andreas Berger, Leiter im Verkaufswesen, erklärte uns anschließend den „Biokorb“. Jeder kann sich einen Biokorb ins Haus liefern lassen, welcher individuell zusammengestellt werden kann.Um ½ 3 Uhr morgens kommt die Anlieferung, nach der Kommissionierung werden die Biokörbe befüllt und anschließend zu den Kunden gebracht.
Über 3500 Artikel sind im Angebot, nicht nur Lebensmittel.
Im hauseigenen Laden kann zu bestimmten Zeiten eingekauft werden, im Frühjahr und Sommer können Salat-, Gemüse- und Tomatenpflänzchen aus eigener Anzucht für den Hausgarten gekauft werden.
Der Gärtner, Joseph Pöhm, gab uns Einsicht in seine Biogärtnerei.
Anzucht mit einer Maschine. Hier werden Samen einzeln in die Erde gesteckt.
Im Gewächshaus wachsen die Sämlinge mit aufwendiger Betreuung heran, als Schädlingsbekämpfer werden unter anderem Hummeln eingesetzt.
Sind die Pflänzchen groß genug, dürfen sie auf dem Feld oder in den Gewächshäusern heranreifen.
Zum Schluss hat uns Frau von Kameke in ihr Schloss auf einen kühlen Trunk eingeladen und zeigte uns zum krönenden Abschluss den Barocksaal mit der berühmten Stuckdecke von Johann Baptist Zimmermann.